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Klimt und die Ringstraße

Fratze von Ringstrasse

Unteres Belvedere

3. Juli-11. Juli 2015

Unlängst machte ich mit einem Freund Heinz einen Abendspaziergang. Dabei beklagte er, dass es in Wien an den Fassaden keine Fratzengesichter gibt, wie sie in den Horrorfilmen/Krimis, die in New York spielen, immer wieder zu sehen sind. Ich widersprach ihm. Denn wenige Tage zuvor hatte ich die Ausstellung über die Ringstraße im Unteren Belvedere gesehen. Künstler formten die Gesichter aus Gips, Steinmetze griffen diese 1:1 Modelle ab und schlugen die Fratzen nun aus Stein. Nur in dieser Arbeitsaufteilung war der rasche Bau bzw. künstlerischen Gestaltung der Prachtstraße möglich. Während die Künstler der Gotik im Schweiß des Angesichtes ihre Heiligenfiguren für die Kathedralen aus Stein schlugen oder Fritz Wotruba im 20. Jahrhundert seine volle Kraft in der Formung des Steines legte - eine ganz andere Arbeitsweise.

Auf jeden Fall lädt die Ausstellung ein, wieder einmal bewusster die Ringstraße entlang zu gehen. An welcher Hausfassaden sind die ausgestellten Fratzen angebracht? Wo steht das Palais Dumba, in welchem einst Gustav Klimt das Musikzimmer gestaltete und Hans Makart überdimensionale Gemälde schuf, welche jetzt in der Ausstellung zu sehen sind und ihre Ausstrahlungskraft nicht verloren haben. Die Ausstellung wirft sozusagen einen Blick in verschiedenen Prachtbauten der Ringstraße, stellt ihre Besitzer und Kunst interessierte Mäzene und die von Makart, Klimt und Co. geschaffenen Meisterwerke vor.

Seit Jahrzehnten gehe ich immer wieder die Ringstraße entlang bzw. manchmal laufe ich auch ein Stück zum Training unter den Alleebäumen bis zum Ringturm. Jetzt mit ein bisschen mehr Wissen.

Berni, 2015-Juli-03

Erstellt mit freundlicher Unterstützung durch www.geosolution.eu

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