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KLIMT UND DIE ANTIKE - Erotische Begegnungen

Hetärengespräche des Lukian, 1907

Unteres Belvedere - Orangerie

23.6.2017 - 8.10.2017

Ein Bilderrahmen mit minoischen Delfinen und der Entwurf für den Treppenaufgang im Kunsthistorischen Museum zeigen, wie Gustav Klimt anfangs die Sprache der Antike in sich aufnimmt und diese dann weiterentwickelt, wobei er vor allem mit der Farbgebung neue Akzente setzt. Sein bekanntestes Meisterwerk mit antiken Touch, das Beethovenfries, ist als Kopie zu sehen. Das Besondere an der Ausstellung ist die Präsentation der 'Hetärengespräche des Lukian'. Zur selben Zeit, als das einfache Volk und die Sklaven ihren Weg mit dem christlichen Gott finden, geben sich die reichen Römer erotischen Erlebnissen hin. Lukian von Samosta (um 120-185 n. Chr.) schreibe 15 Dialog, in welchen Hetären ihre alltäglichen Sorgen Nöte ihrer Existenz als Gunstgewerblerinnen sprechen. Hetären standen im sozialen Status der Römer höher als die gewöhnlichen Prostituierten. 1907 wurde eine Neuauflage des antiken Buches herausgegeben. Dafür zeichnete Gustav Klimt 15 freizügige Graphiken. Klimt reizte dabei die gesellschaftlichen Normen seiner Zeit aus. Der Verleger der Neuauflage beauftragte die Wiener Werkstätte und Josef Hoffmann mit der Gestaltung des Umschlages. In der Orangerie des Belvedere werden in der Ausstellung 13 Luxuseditionen des Erotikons gezeigt. Die Neuauflage gilt als einer der schönsten Bücher des europäischen Jugendstils. In der Ausstellung, die gemeinsam mit dem KHM veranstaltet wird, werden den Arbeiten Klimts griechische, rotfigurige Vasenmalerei gegenüberstellt.

Berni, 2017-Juni-26

Erstellt mit freundlicher Unterstützung durch www.geosolution.eu

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