Geschichte ist ein sehr spannendes Fach, wenn man Erklärungen für Entwicklungen sucht. Die Politiker könnten einiges daraus lernen.
Geschichte ist aber auch ein sehr gefährliches Fach, wenn es dazu benutzt wird, Menschen eine falsche Vorstellung von Handlungen zu geben und Stimmung gegen "Feinde" zu machen und andererseits Ereignisse zu verharmlosen oder zu veräppeln. Jedes Regime schreibt seine glorifizierende Geschichte. Schulkinder müssen sie lernen und verinnerlichen dann das falsche Bild. Aber auch in demokratischen Ländern gibt es Parteien, welche die Geschichte bestimmter Ereignisse in ihrem "Gut-und-Böse"-Schema in ihrem Einflussbereich umschreiben. Es scheint, dass mancher Historiker seine private Weltanschauung in der Bewertung historischer Ereignisse einfließen lässt.
Leider erzeugen auch vor über Hundert Jahren geschehene Ereignisse noch immer starke Emotionen. So scheint es unmöglich zu sein, eine europäische Geschichte des Ersten Weltkrieges zu schreiben. Beim Schreiben zu Themen des Zweiten Weltkrieges besteht immer die Gefahr, in irgendein Eck gestellt zu werden. Deshalb hat jeder Angst davor und es wird nicht offen über die Zeit gesprochen, noch vorhandene Bauwerke werden dem Verfall preisgegeben, anstatt auf Fakten basierende Erinnerung an die furchtbare Zeit zu schaffen.
Das ist eines der Gründe, warum ich bei der Formulierung von geschichtlichen Ereignissen sehr vorsichtig umgehe.
Der Geschichtsatlas soll und wird kein Geschichtswerk über die österreichische Geschichte oder die Entwicklung der Welt werden. Es beinhaltet nur Themen, die öfters bei einer Kulturstätte im Kulturatlas angesprochen werden oder die vielleicht Länderübergreifend sind. Manchmal lese ich auch ein spannendes Geschichtsbuch über ein wenig behandeltes Thema, das mir wichtig vorkommt. Das kann auch die Ursache sein, dass ich ein Thema im Geschichtsatlas behandle. Es gibt ganz großartige Geschichtsbücher über bestimmte Epochen oder Personen und es gibt exzellente Zeitschriften über geschichtliche Ereignisse. Sie kann ich nur bestens empfehlen.
Über Anregungen und Feedback freue ich mich immer (office@geosolution.at).
Viel Freude beim Lesen
Börnie